Hamburg 1535: Es ist eine Zeit politischer Unruhen im Norden Europas. Lübeck ringt um die Vormachtstellung im Ostseehandel, die Reformation bringt Unsicherheiten und
Zerwürfnisse. Das Ende der Hansezeit naht.
Die attraktive und ehrgeizige Hamburgerin Agneta Willeken, Witwe und Mutter zweier heranwachsender Töchter, ist die Geliebte des vielfach ausgezeichneten Ritters und Lübecker Kriegshauptmanns Marcus
Meyger, kurz Marx genannt. Agnetas Brief an Marx, der eine dänische Festung am Kattegat besetzt hält, gerät in die Hände des Feindes und damit in die Öffentlichkeit. Zahlreiche Kopien und Zitate
gelangen in Umlauf, in Hamburg und am dänischen Königshof wird das Schreiben sogar vor versammeltem Volk verlesen. Agnetas Person wird über die Stadtmauern hinaus der Lächerlichkeit preisgegeben.
Während einer prunkvoll angelegten Feier 1538 in Hamburg zu Ehren des dänischen Thronfolgers Christian III. werden die beiden Töchter aufgrund des schlechten Rufs ihrer Mutter des Tanzsaals
verwiesen: ein Akt, der den gesellschaftlichen Bann bedeutet. Agnetas Hass und der Wunsch nach Vergeltung bestimmen von da an ihr Handeln, und sie bedient sich bei ihren Racheplänen mehr denn je
ihrer gefährlichsten Waffe: ihrer Anziehungskraft auf Männer.
Der Roman, der das Lebensbild einer ungewöhnlichen Frau in ihrer Zeit nachzeichnet, begeistert nicht nur durch seine authentische Quellenlage vor dem Hintergrund von Handel und Lebenskultur im
frühneuzeitlichen Hamburg, sondern auch durch die Verknüpfung mit den dramatischen Geschehnissen im Nordeuropa der ausgehenden Hansezeit.